Win7 startet nicht mehr: Einsatz Reparaturdatenträger

Läuft Windows 7 nicht mehr hoch, hilft in vielen Fällen die kostenlose Notfall-CD: Microsoft Reparaturdatenträger für Windows 7. Die Notfall-CD läßt sich auf einem Windows 7 System einfach erstellen: Start/Systemsteuerung, System und Sicherheit, Sichern und Wiederherstellen, „Systemreparaturdatenträger erstellen“. Der erstellte Datenträger eignet sich für alle Windows Editions der gleichen Version (32-Bit, 64-Bit).

Eine Windows PE 3.0 Umgebung ist standardmäßig auf einem Windows-System im versteckten Ordner „c:\recovery“ installiert. Einfache Bootprobleme (z.B. ein fehlerhaftes oder fehlendes Bootmenü) löst der Win7-Bootmanager selbstständig über die integrierte PE 3.0 Umgebung. Ggfs. benötigt der Assistent mehrere Anläufe zur Reparatur. Bringt der interne Reparaturmechanismus keinen Erfolg, sollten Sie zum Reparaturdatenträger greifen, den Sie sinnvollerweise zuvor erstellt haben. Es ist auch möglich den Reparaturdatenträger auf jedem bel. anderen Windows-7-System zu erstellen.

Die Wiederherstellungskonsole bzw. die Systemreparaturfunktion der Windows PE 3.0 Umgebung beinhaltet fünf Systemwiederherstellungsoptionen:

  • Systemstartreparatur (repariert den Windows Bootloader)
  • Systemwiederherstellung (setzt auf Wiederherstellungspunkt auf)
  • Systemabbild-Wiederherstellung (setzt auf zuvor erstelltes vollständiges Systemabbild auf)
  • Windows-Speicherdiagnose (validiert den Arbeitsspeicher)
  • Eingabeaufforderung (kann weitere Anwendungen auf cmd-Ebene starten)

Wiederherstellungspunkte werden automatisch täglich erstellt sowie unmittelbar vor wesentlichen Systemereignissen, wie z. B. der Installation eines Programms oder eines Gerätetreibers. Wiederherstellungspunkte können auch manuell erstellt werden.

Zum Speichern der Wiederherstellungspunkte werden auf jeder Festplatte, für die der Computerschutz aktiviert ist, mindestens 300 MB freier Speicherplatz benötigt. Für die Systemwiederherstellung werden u. U. bis zu 15 Prozent des Speicherplatzes auf jedem Datenträger verwendet. Wird der zur Verfügung stehende Speicherplatz mit Wiederherstellungspunkten gefüllt, löscht die Systemwiederherstellung ältere Wiederherstellungspunkte, um Platz für neue Wiederherstellungspunkte zu schaffen. Die Systemwiederherstellung kann nicht auf Festplatten ausgeführt werden, die kleiner als 1 GB sind.

Systemabbilder können Sie manuell auf eine interne oder externe Festplatte bzw. auf mehrere DVDs erstellen. In den Windows-7-Versionen Professional und Ultimate können Sie Systemabbilder auch auf einer Netzwerk-Freigabe legen. Der Vorgang kann je nach Größe bis zu mehreren Stunden dauern; ein normales Arbeiten ist weiterhin möglich. Zum Abschluss fordert Sie Windows 7 auf, einen Systemreparaturdatenträger anzulegen. Bei der Wiederherstellung eines Systemabbildes werden alle vorhandenen Dateien durch diejenigen der Sicherung überschrieben.

Über die Eingabeaufforderung können weitere portable Anwendungen (Stickware) gestartet werden, wie z.B. Dateimanager oder Sicherungstools. Möglich ist auch ein Offline-Zugang zur produktiven Registry ihres Systems. Geben Sie nach der Eingabeaufforderung „regedit“ ein. Um auf die produktive Registry zugreifen zu können, markieren Sie den Schlüssel HKLM oder HU und wählen unter „Datei“ den Eintrag „Struktur laden“ aus. Geben Sie den Ordner zur produktiven Registry (z.B. <Laufwerk>:\windows\system32\config) und einen Unterschlüsselname (z.B. „Prod“) ein. Unter HKLM wird nun der Unterschlüssel „Prod“ eingehängt. Mit „Struktur entfernen“ können Sie den Eintrag nach einer Änderung wieder aushängen. In Win PE 3.0 stehen die PE 1.x-XP-Befehle „enable“, „disable“ oder „listsvc“ nicht mehr zur Verfügung.

Der Windows Reparaturdatenträger läßt sich relativ einfach in zwei Schritten auf einem USB-Stick ablegen. Verbinden Sie zunächst einen leeren USB-Stick (256 MB Stick reicht aus) mit ihrem Rechner, öffnen eine Eingabeaufforderung mit Adminrechten und geben „diskpart“ ein. Mit „list disk“ werden die vorhandenen Laufwerke angezeigt. Mit „select disk <NR>“ müssen Sie das USB-Laufwerk auswählen. Achtung: Auf gar keinen Fall die Festplatte ihres Rechners selektieren. Mit dem Befehl „detail disk“ können Sie ihre Auswahl absichern bzw. nochmals prüfen. Nur wenn Sie sicher sind das USB-Laufwerk selektiert zu haben, können Sie „clean“ eingeben. Danach legen Sie mit „create partition primary“ eine primäre Partition an, die Sie mit Eingabe von „active“ zur aktiven Bootpartition machen. Zur Formatierung der Partition geben Sie „format fs=fat32 quick“ ein. Mit „assign“ bekommt das USB-Lauwerk einen Laufwerksbuchstaben zugewiesen. Im zweiten und letzten Schritt ist jetzt einfach der komplette Inhalt des Reparaturdatenträgers auf den vorbereiteten USB-Stick zu kopieren. Fertig ist der bootfähige USB-Stick mit Reparaturfunktion.

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