c’t Notfall-Windows 2011

ctDie bisher vorgestellten Live-CDs basierten entweder auf einer Windows PE Umgebung mit umfangreicher Toolsammlung oder auf einem Linux-basierten Virenscannerprodukt. In der ct 2011 Heft 17 wird nun eine Kombination aus beiden Umgebungen möglich. Im ersten Winbuilder-Projekt (CC7PE2011) wird eine Windows PE 3.0 basierte iso-Datei erzeugt, die in einem zweiten Multiboot-Projekt (CCMultiboot2011) mit anderen Live-CDs integriert wird. Das Ergebnis der Mulitboot-Umgebung (Grub4DOS 0.4.5b) kann auf einem USB-Stick abgelegt werden, der sowohl eine Windows PE 3.0 Umgebung mit zahlreichen Windows-Tools als auch mehrere Virenscanner-Live-CDs beinhaltet.

Als Datenquelle für das erste Windows PE Projekt kann wie bei den zuvor vorgestellten Winbuilder-Installationen die Setup- bzw. Installations-DVD von Windows 7 (Starter, Home Premium, Prof., etc.) verwendet werden. Alternativ kann eine 90-Tage Testversion von Windows7 bei Microsoft heruntergeladen werden. Auf dem Begleitdatenträger der ct 2011 Heft 17 befindet sich eine vorbereitete Winbuilder-Umgebung, die in das Verzeichnis „c:\ctNotPE2011“ zu entpacken ist. Wenn Sie den Winbuilder gestartet haben geben Sie zuerst als Datenquelle die Windows7-Setup-DVD an (analog den zuvor hier im Blog besprochenen Winbuilder-Installationen). Wenn Sie zunächst keine virtuelle Umgebung erstellen wollen, entfernen Sie unter „VirtualTest/Best Emulation“ das Häkchen. Damit ist das erste Projekt fertig für die Erstellung, die Sie oben rechts mit der Play-Taste starten können. Als Ergebnis bekommen Sie im Unterordner „Projekte/iso“ eine bootbare iso-Datei generiert, die auf eine CD gebrannt werden kann (alternativ über „CC7PE2011\Finalize\Create ISO/CD“ und „Burn current ISO“).

Richtig gut wird die Notfall-Umgebung durch Kombination mit weiteren Live-CDs. Eine solche Multiboot-Umgebung kann mit dem zweiten Projekt „CCMultiboot2011“ erstellt werden. Die Live-CDs von Parted Magic 6.2, Memtest 86+, AVG Rescue CD, Avira AntiVir Rescue System, Kaspersky Rescue Disk 10, Panda SafeCD und der zuvor erstellten Windows PE-Umgebung sind im ct-Paket schon integriert. Kostenlos ergänzen können Sie die Live-CD-Pakete von Bitdefender Rescue CD, Dr. Web, F-Secure Rescue CD, Microsoft System Sweeper und die Windows XP Recovery Console. Die erforderlichen Downloads können über den Projektbaum der Winbuilder-Umgebung vorgenommen werden. Automatisch integriert ist das iso-File des ersten CC7PE2011-Projektes, falls es zuvor mit dem Play-Button erstellt wurde. Im Zweig „Finalize“ der Baumstruktur des Multiboot-Projektes kann schließlich das Ausgabemedium gewählt werden. Mit Auswahl „Create USB drive from target folder“ wird die Multiboot-Umgebung auf einem USB-Stick erstellt, der bootfähig generiert wird.

In die Multiboot-Umgebung kann auch die Hiren’s CD 13.2 integriert werden. Dazu ist in der Multiboot-Struktur unterhalb von „%files%\hiren“ das heruntergeladene zip-File zu entpacken. Hiren’s CD 14.0 funktioniert hier nicht, da ein anderer Bootloader zum Einsatz kommt. Schließlich ist auch die Knoppix-CD in die Multiboot-Umgebung integrierbar. Dazu sind nur die beiden Ordner „boot“ und „KNOPPIX“ von der Knoppix-Boot-CD in die entspr. Dateistruktur nach „%files%\knoppix\“ zu kopieren.

Im Gegensatz zu den zuvor vorgestellten Winbuilder-Paketen funktioniert bei diesem ct-Paket (CC7PE2011) keine WLAN-Unterstützung in der Notfall-Umgebung, selbst wenn man versucht den passenden WLAN-Treiber nachzuinstallieren.

Für den Einsatz der Windows XP Recovery Console in der Multiboot-Umgebung ist das Häkchen bei Catch22fix nicht zu setzen, da sonst ein Fehler beim Build auftritt. Die erforderlichen Dateien für die Recovery Console werden automatisch mit dem Build (Play-Taste) heruntergeladen.

Auf meinem Core i3 Notebook habe ich weiterhin einige Probleme mit den Live-CDs: Bei der Kaspersky CD wird die Maus nicht erkannt, die Avira CD, Dr. Web CD und F-Secure CD zeigen kein Bild, Parted Magic 6.2 und AVG bieten keine WLAN-Unterstützung zum Update der Virensignaturen, etc.

Ultimate Boot-CD for Windows

Die Ultimate Boot-CD for Windows ist eine Windows-basierte Live-CD, die ähnlich wie die zuvor vorgestellt Ultimate Boot-CD zahlreiche Diagnose- und Analyse-Tool nun auf Windows-Basis enthält. Die Live-CD wird mit dem Bart PE Grundmodul erstellt, welches eine XP-basierte PE („pre-install“) Umgebung als Quelldateien verwendet. Im Regelfall wird die eigene Windows-XP-Installation (mind. mit SP1) oder Windows 2003 Server als Datenquelle für die Boot-CD verwendet. Insofern ist die generierte Live-CD mit Netzwerkanbindung für das Referenzsystem gut geeignet; andere Systeme sind jedoch meist nicht mit der erstellen Live-CD zu untersuchen. Windows-Versionen ohne XP/2003-Logo taugen als Datenquelle überhaupt nicht. Mit dem BTS Treiber-Plugin können weitere Treiber in die Live-CD Umgebung integriert werden. Die letzte Version 3.6 vom 21.06.2010 des speziellen PE Builders kann von der Projekt-Homepage heruntergeladen werden.

Eine Liste der installierbaren Windows-Tools der Live-CD finden Sie hier. Die Liste enthält Anti-Spyware- und Anti-Viren-Tools, Brenn-Tools, Festplatten-Tools (Backup/Kloning, Analyse, Defragmentierung, Partitionierung, sicheres Löschen, etc.), Dateimanagement-, Netzwerk-, Passwort- und Registry-Tools, Tools für Systeminformationen, Firefox-Browser, IrfanView, etc.

Ultimate Boot-CD 5.0

Die bootfähige Ultimate Boot-CD Version 5.0 RC1 (basierend auf isolinux 3.86 oder alternativ grub4dos 0.4.4) wurde u.a in der com! Ausgabe 3/10 vorgestellt. Die einfach gestaltete textbasierte Live-CD beinhaltet ca. 120 System-Tools wie z.B. AIDA für DOS, F-Prot Antivirus, Disc Diagnostic von Seatools, Drive Fitness Test, HD Clone, Memtest86, NTFS Reader für DOS, Partition Resizer, E-Maxx und Clone Maxx von PC Inspector oder Windows Memory Diagnostic. Sie decken alle wichtigen Bereiche ab, von der Festplatte über den Arbeitsspeicher bis hin zum Dateisystem. Die Ultimate Boot-CD positioniert sich ähnlich wie das Trinity Rescue Kit oder die Knoppix Live-CDs. Die Linux basierte Ulimate Boot-CD deckt Tools in folgenden Bereichen ab:

  • BIOS- und CPU-Tools, Partitions- und Boot-Management
  • Datenrestauration (Registryeditor, TestDisk, PhotoRec), Kloning
  • Festplatten Informationen und Diagnose
  • Avira AntiVir Rescue System 3.6.9 (Update per ETH-Kabel)
  • Parted Magic 4.10 mit GParted

Eine vollständige Übersicht der Tools finden Sie hier. Details zu den Tools finden Sie auf den weiterführenden Links zu den einzelnen Tools.

Das kleine Tool BIOS 1.35.0 (im Untermenü BIOS) kann vergessene BIOS-Passwörter mit „bios p und bios u“ wiederherstellen. Der Befehl „bios i“ liefert allg. Infos zum BIOS.

Mit dem Tool CHZ Monitor-Test 1.01 (im Untermenü Peripherals) kann man tote Pixel auf einem TFT-Monitor sichtbar machen.

Mit dem Tool CPU-Info 1.00 können sie CPU-Informationen zu ihrem PC auslesen.

Das Tool Diskspy Free Edition 2.0 ist ein Disk-Editor, der die Daten ihrer Fesplatte in hexadezimalen Format und rechts daneben im ASCII-Format anzeigt.

Das Hardware Detection Tool 0.3.5 (3. Eintrag unter System) zeigt eine ausführliche Liste der Systemkomponenten ihres Rechners.

Der MBR (MasterBootRecord) kann mit dem Tool MBR-Tool 2.3.100 gesichert und wieder restauriert werden.