Desinfec’t 2013 (****)

desinfectDesinfec’t 2013 liegt der c’t-Ausgabe 10/13 bei, die seit dem 22. April 2013 im Handel erhältlich ist. Auf der Desinfec’t DVD kommt die Ubuntu Version 12.04.02 Long Term Support als Betriebssystem zum Einsatz. Ubuntu ist bekannt für seine gute Hardware-Unterstützung. Die c’t Redaktion hat u. a. mit der Version 2013 einen Teamviewer-Client auf die Live-DVD integriert. Weitere  Informationen befinden sich auf der c’t Projektseite oder im Desinfec’t-Forum bei heise.de.

Die Live-DVD bietet vier Virenscanner zur Auswahl:

  • Avira AntiVir (als Standard)
  • BitDefender AntiVirus (als Standard)
  • Kaspersky Anti-Virus
  • ClamAV

Mit der Version 2013 ist es quasi per Mausklick möglich, nicht nur die Virensignaturen auf einem USB-Stick zu kopieren, sondern das gesamte Rettungssystem mit aktualisierten Signaturdateien auf einem USB-Stick abzulegen. Zur Erstellung eines USB-Sticks mit mind. 4 GB steht auf der Live-DVD das Tool „Bootfähigen USB-Stick mit desinfec’t erzeugen“ zur Verfügung. Der Einsatz des USB-Sticks ist die schnellste Methode für den Virenscan.

Nach dem Start der gebooteten Live-DVD erscheint die Ubuntu Arbeitsfläche. Ein Willkommen-Fenster prüft, ob eine ETH-Verbindung vorhanden ist. Falls kein ETH-Netzwerkkabel im Rechner steckt, wird oben rechts auf das WLAN-Icon verwiesen. Das WLAN-Icon zeigt automatisch alle verfügbaren Funknetze auf. Nach Auswahl der SSID-Bezeichnung und Eingabe des WLAN-Kennwortes kann die Internet-Verbindung gestartet werden. Erkennt Desinfec’t ein ETH-Kabel am Rechner, wird die Netzwerkverbindung sofort aktiviert.

Der bevorzugte Weg ist die Erstellung eines bootfähigen USB-Sticks, welcher sehr einfach über das Icon „Bootfähigen USB-Stick … “ zu erzeugen ist. Achtung: Ein auf dem Rechner eingesteckter Stick (mind. 4 GB) wird nach Erkennung und einer Sicherheitsabfrage komplett neu partitioniert und überschrieben. Die Virensignaturen werden in einer eigenen speziellen Partition abgelegt, welche auch von der Live-DVD erkannt bzw. verwendet werden kann.

Nach dem Booten des USB-Sticks kann die Virenanalyse mit aktualisierten Virensignaturen entweder per Desinfec’t-Icon oder per „Virenscan starten“ durchgeführt werden. Das Einbinden der Festplatte(n) und Partitionen des zu untersuchenden Rechners wird automatisiert zunächst im read-only-Modus vorgenommen. Der Scan lässt sich auf Unterverzeichnisse eingrenzen. Voreingestellt sind die beiden Virenscanner Avira und Bitdefender (Kaspersky hat wohl öfters Probleme mit gepackten Dateien, ClamAV neigt zu Fehlalarmen).

Nach Abschluss der Virenscans werden entspr. Log-Files angezeigt und  ein gesammelter Bericht als HTML-Datei erstellt. Zur Analyse der potentiellen Schädlinge stehen per Bookmark-Leiste (Virustotal.com, Sandbox-Systeme, etc.) weitere Informationsquellen zur Verfügung.

Wird nun tatsächlich ein Schädling identifiziert, empfiehlt sich das Umbenennen der virulenten Datei, indem Desinfec’t den Dateinamen um „VIRUS“ ergänzt. Soll beim nächsten Scan der Virus nicht mehr erkannt werden, bietet Desinfec’t die Option den Virus mit dem Standardkennwort „desinfect“ zu verschlüsseln (bei Fehlalarm: $ sudo decrypt.sh virus.exe.CRYPT).

Neben dem Firefox Browser 19.0.2 befinden sich folgende weitere Expertentools auf der DVD:

  • Kaspersky Registry Editor
  • Kaspersky Windows Unlocker
  • Partitionen oder Platten klonen mit ddrescue
  • Platten löschen mit dc3dd
  • Windows-Passwort zurücksetzen (oder Terminal: sudo chntpw /pfad/zur/datei.sam)
  • Verlorene Dateien suchen mit Photorec
  • Teamviewer zur Fernwartung

(****) Klare Empfehlung für Virenscan per Live-DVD: Vierfacher Virenscan bei nahezu perfekter Hardware-Unterstützung mit WLAN-Integration.