Systemreparatur für Windows Vista

Für Windows Vista hat Microsoft die Benutzerergonomie der von Windows XP her bekannten Systemwiederherstellung stark verbessert. Neben dem abgesicherten Modus mit der F8-Taste gibt es nun in Windows Vista die Systemwiederherstellungsoptionen, welche einfach über die gebootete Windows Setup-DVD aufzurufen sind. Windows wird veranlasst nach gültigen Windows Installationen auf der Festplatte zu suchen. Das Reparaturprogramm erkennt nur das installierte Windows Vista und keine anderen Betriebssysteme. Anschließend wird eine Liste der gefundenen Installationen zur Auswahl angezeigt. Über den Button „Treiber“ haben Sie die Möglichkeit zusätzliche Treiber aus von einer anderen Datenquelle zu laden. Nach der Auswahl der gewünschten Windows-Version wird ein neues Fenster geöffnet, welches die folgenden Optionen anbietet:

  • Systemstartreparatur: Automatisches Reparieren von Windows Startproblemen
  • Systemwiederherstellung: Herstellen von Windows über vorhandene Wiederherstellungspunkte
  • Windows Complete PC-Wiederherstellung: Kompletter Restore eines Windows-Backups
  • Windows-Speicherdiagnosetool: Arbeitsspeicher auf Fehler überprüfen
  • Eingabeaufforderung: Befehlseingabe über Kommandozeile

Die Systemstartreparatur behebt bestimmt Probleme, die den korrekten Start von Windows verhindern. Die Starthilfe versucht das Problem zu korrigieren, damit der Computer ordnungsgemäß gestartet werden kann.

Die Systemwiederherstellung legt regelmäßig einen Schnappschuss des Rechners an. Der sogenannte Wiederherstellungspunkt kann Windows in den Zustand zurückversetzen, an dem dieser angelegt wurde, wenn z.B. Windows Vista nach einer Treiber-Installation nicht mehr startet.

Die dritte Reparaturmöglichkeit mit der Bezeichnung „Windows Complete PC“ steht nur als Anwender eines Windows Vista Ultimate oder Windows Vista Business zur Verfügung. Die Complete PC-Sicherung legt eine komplette Sicherung eines Rechners in Form eines Abbilds (Image) an. Das Abbild umfasst jede Datei der Systempartition. So besitzen Sie für den Pannenfall immer eine funktionierende Windows-Installation, die Sie nur mit einer Vista-DVD zurück auf die Festplatte kopieren müssen. Damit Sie diese Reparaturmöglichkeit überhaupt nutzen können, müssen Sie selbstverständlich zuvor ein Abbild angelegt haben. Es wird allerdings alles, was sich auf den wiederherzustellenden Partitionen befindet, überschrieben.

Um den Systemreparatur-Datenträger zu erstellen navigieren Sie in der Systemsteuerung zu „System“ und „Sicherheit/Sichern und Wiederherstellen“. Danach klicken Sie im linken Bereich auf „Systemreparaturdatenträger erstellen“. Nun kann man eine externe Festplatte oder das DVD-Laufwerk als Zielmedium auswählen. Mit einem Klick auf Datenträger erstellen werden die Daten zusammengestellt und schließlich auf dem gewünschten Medium gespeichert. Bei einem Systemcrash kann man nun von dem Systemreparatur-Datenträger booten und die Reparatur-Optionen nutzen.
Um einen Wiederherstellungspunkt als System-Abbild zu nutzen, muss natürlich regelmäßig eine Sicherung durchgeführt werden (Systemsteuerung/System und Sicherheit/Sichern und Wiederherstellen/Systemabbild erstellen).

Die Eingabeaufforderung auf der Vista-DVD entspricht in ihrer Funktion der Wiederherstellungskonsole von Windows XP. Die zur Verfügung stehenden Befehle sind bei XP und Vista nahezu gleich (siehe Befehle beim Blog-Eintrag zur Systemreparatur für Windows XP).

Um auf der Wiederherstellungskonsole von Windows Vista oder Windows 7 einen neuen MBR zu schreiben, verwenden Sie den Aufruf „bootrec.exe /FixMbr“. Sie können das Programm auch verwenden, um einen beschädigten Bootsektor der Vista/Win7-Partition zu reparieren. Dazu benutzen Sie den Aufrufparameter „/FixBoot“.
Für die Wiederherstellung müssen Sie das System von der Windows-DVD booten. Sobald der „Installieren-Dialog“ erscheint, wählen Sie im unteren Teil den Link Computerreparaturoptionen. Wählen Sie in dem erscheinenden Menü dann erweiterte Startoptionen und hier dann Computerreparaturoptionen.

Klicken Sie auf das Betriebssystem, welches Sie reparieren möchten, und klicken Sie auf „Weiter“. Nach Auswahl des Tastaturlayouts wählen Sie in den Systemwiederherstellungs-optionen die Eingabeaufforderung. Geben Sie Bootrec.exe ein und drücken Sie „Enter“.

/FixMbr
Die Option „/FixMbr“ schreibt einen Windows-kompatiblen MBR (Master Boot Record) in die Systempartition. Diese Option überschreibt nicht die vorhandene Partitionstabelle. Verwenden Sie diese Option, wenn Sie Probleme mit einem beschädigten MBR beheben oder nicht standardmäßigen Code aus dem MBR entfernen müssen.

/FixBoot
Die Option „/FixBoot“ schreibt einen neuen Startsektor in die Systempartition, wobei sie einen Windows-kompatiblen Startsektor verwendet. Verwenden Sie diese Option, wenn eine der Bedingungen zutrifft: Der Startsektor wurde durch einen nicht standardmäßigen „Windows Startsektor ersetzt“ oder „Der Startsektor ist beschädigt“.
Nach der Installation von Windows wurde zusätzlich ein älteres Windows-Betriebssystem installiert. In diesem Szenario startet der Computer mithilfe von Windows NT Loader (ntldr) anstelle von Windows Boot Manager „Bootmgr.exe“.

/ScanOs
Die Option „/ScanOs“ durchsucht alle Datenträger nach Installationen, die mit Windows Vista/Win7 kompatibel sind. Darüber hinaus zeigt diese Option Einträge an, die sich zurzeit nicht im Speicher für Startkonfigurationsdaten befinden. Verwenden Sie diese Option, falls Windows Vista/Win7-Installationen vorhanden sind, die im Start-Manager-Menü nicht aufgelistet werden.

/RebuildBcd
Die Option „/RebuildBcd“ durchsucht alle Datenträger nach Installationen, die mit Windows Vista/Win7 kompatibel sind. Außerdem können Sie über diese Option die Installationen auswählen, die Sie dem Speicher für Startkonfigurationsdaten hinzufügen möchten. Verwenden Sie diese Option, wenn Sie die Startkonfigurationsdaten neu erstellen müssen.

Systemreparatur für Windows XP

Eine XP-Systemreparatur kann in mehreren Stufen durchgeführt werden. Für schwierigere Startprobleme ist eine Windows XP Setup-CD erforderlich.

Fehleranalyse im abgesicherten Modus

Drücken Sie beim Start von Windows XP mehrfach die F8-Taste für den abgesicherten Modus. Wertvolle Hinweise können Sie über „Ausführen/ msinfo32.exe“ bekommen. Msinfo32 zeigt alle Konfigurationsdaten und bietet Zugriff auf Hilfsprogramme. So können Fehler behoben werden, die durch Bugs in Anwendungen, Interrupt-Konflikte, Systemfehler oder fehlerhafte Treiber entstanden sind.

Starten der Wiederherstellungskonsole

Die Wiederherstellungskonsole kann über den Start von der Windows XP Setup-CD und Eingabe von „R“ erreicht werden und erfordert das Administratoren-Kennwort. Sie können nun Dateien und Ordner des Betriebssystems managen, Partitionen erstellen und formatieren, den Master Boot-Rekord (MBR) reparieren, Dienste, Geräte aktivieren oder deaktivieren. Über die Wiederherstellungskonsole kann beispielsweise auch die Festplatte mit „chkdsk.exe“ überprüft bzw. korrigiert werden.

Folgende Befehle (Details, Syntax) sind in der Wiederherstellungskonsole verfügbar:

attrib, batch, bootcfg (erlaubt das Hinzufügen zusätzlicher Parameter zu vorhandenen oder neuen Einträgen der boot.ini), cd, chdir, chkdsk, cls, copy, del, delete, dir, disable (deaktiviert Systemdienst), diskpart, enable (aktiviert Systemdienst), exit, expand, fixboot (schreibt Bootrecord), fixmbr (repariert MBR), format, help, listsvc (zeigt alle verfügbaren Dienste und Treiber an), logon, map, md, more, mkdir, net, rd, ren, rename, rmdir, set, systemroot, type.

Zum Reparieren einer unlesbaren dll/exe-Datei geben Sie z.B. über die Eingabeaufforderung folgenden Befehl ein:

expand c:\windows\i386\dllname.dl_ c:\windows\dllname.dll
expand c:\windows\i386\exename.ex_ c:\windows\exename.exe

Bestätigen Sie die nachfolgende Frage mit „ja“ und beenden die Wiederherstellungs-konsole mit „exit“. Führen Sie jetzt noch einen Neustart des Rechners durch.

Die bekannten Meldung „NTLDR fehlt“ kann bei einer XP-Standardinstallation durch den Befehl „fixmbr“ und einen Neustart beseitigt werden. Klappt der XP-Start dann immer noch nicht, nochmals die Wiederherstellungskonsole starten, im DOS-Fenster nun „fixboot c:“ eingeben und nochmals den Rechner neu starten. Ev. nochmals den Vorgang wiederholen und dann „bootcfg /rebuild“ eingeben.

Friert Windows nach der Anzeige des Startlogos ein, ist häufig ein fehlerhafter Treiber/Dienst die Ursache. Nach dem Booten in die Wiederherstellungskonsole kann die Protokollierung des Bootvorgangs mit „bootcfg /add“ aktiviert werden. Bei der Frage nach der Ladeoption können Sie „/sos /bootlog“ eingeben, um die Datei „boot.ini“ entsprechend zu ergänzen. Der Parameter „/sos“ zeigt  beim Hochfahren die geladenen Treiber an.
Der Parameter „/bootlog“ erstellt im Windows-Verzeichnis die Textdatei „ntbtlog.txt“, in der ausführlich jeder Schritt des Bootvorgangs protokolliert wird. Nach einem Reboot des Systems können Sie in der Wiederherstellungskonsole mit dem Befehl „more ntbtlog.txt“ das Bootprotokoll anzeigen lassen und Hinweise auf fehlerhafte Treiber/Dienste bekommen. Mit „disable“ können Sie gezielt Treiber oder Dienste deaktivieren.

Beim Verwenden der Windows-Wiederherstellungskonsole können Sie nur die folgenden Elemente nutzen: Stammordner, Ordner „%SystemRoot%“ und die Unterordner der Windows-Installation, bei der Sie jeweils angemeldet sind, Ordner „Cmdcons“, Laufwerke für Wechselmedien wie CD-Laufwerk oder DVD-Laufwerk. Mit „set AllowAllPaths = TRUE“ können Sie auch außerhalb der BS-Umgebung auf Dateien zugreifen.

Geschützte System-Dateien überprüfen (siehe Microsoft KB 310747)

Bei eingelegter Windows Setup-CD und Start >> Ausführen >e> SFC ? werden die möglichen Schalter angezeigt mit denen diese Datei alle wichtigen Systemdateien überprüft und falls beschädigt ersetzt. Diese Prüfung ist insbesondere nach Virenbefall und Beseitigung zu empfehlen. Direktausführung mit „sfc /scannow“ oder wenn der PC noch hochfährt mit „sfc /scanonce“.

Reparaturinstallation

Wenn Windows XP nicht mehr hochfährt dann gibt es dafür auf der Windows XP Setup-CD die (zweite) Reparatur-Funktion, die Windows quasi durch eine Neuinstallation wieder reparieren soll. Aus Windows XP heraus – gegebenen falls nach abgesichertem Start und Anmeldung als Adminstrator – die „setup.exe“ von der CD-ROM aufrufen und „Windows XP jetzt installieren“ wählen, EULA mit F8 bestätigen, nach Eingabe des Produkt-Key erfolgt eine komplette Neuinstallation, bei der aber alle Einstellungen erhalten bleiben, so dass Windows XP aussieht wie vorher und alle installierten Programme wieder funktionieren. Allerdings müssen alle XP Updates neu installiert werden.

Ergänzung: Beispiel zur Reparatur von zerstörten Registry Dateien:

Folgender Bildschirminhalt beim Booten von Windows XP deutet auf zerstörte Registry-Dateien hin:

WinXP_RegistryProblem

Gehen Sie entspr. Microsoft KB 307545 folgendermaßen vor:

  1. Legen Sie die Windows XP-Startdiskette in das Diskettenlaufwerk ein, oder legen Sie die Windows XP-CD-ROM in das CD-ROM-Laufwerk, und starten Sie den Computer neu.
  2. Wenn der Bildschirm „Willkommen bei Setup“ angezeigt wird, drücken Sie R, um die Wiederherstellungskonsole zu starten.
  3. Wenn Sie über ein Dual-Boot- oder Multiple-Boot-Computer verfügen, wählen Sie die Installation, die Sie von der Wiederherstellungskonsole aus zugreifen möchten.
  4. Wenn Sie dazu aufgefordert werden, geben Sie das Administratorkennwort ein.
  5. Geben Sie an der Eingabeaufforderung der Wiederherstellungskonsole die folgenden Zeilen ein, nach der Eingabe jeder Zeile die EINGABETASTE drücken:
    MD tmp

    c:\windows\system32\config\system c:\windows\tmp\system.bak kopieren
    c:\windows\system32\config\software c:\windows\tmp\software.bak kopieren
    Kopieren von c:\windows\system32\config\sam c:\windows\tmp\sam.bak
    Kopieren von c:\windows\system32\config\security c:\windows\tmp\security.bak
    c:\windows\system32\config\default c:\windows\tmp\default.bak kopieren c:\windows\system32\config\system löschen
    c:\windows\system32\config\software löschen
    c:\windows\system32\config\sam löschen
    c:\windows\system32\config\security löschen
    c:\windows\system32\config\default löschen Kopieren Sie c:\windows\repair\system c:\windows\system32\config\system
    Kopieren Sie c:\windows\repair\software c:\windows\system32\config\software
    Kopieren von c:\windows\repair\sam c:\windows\system32\config\sam
    Kopieren von c:\windows\repair\security c:\windows\system32\config\security
    Kopieren Sie c:\windows\repair\default c:\windows\system32\config\default
  6. Geben Sie Beenden , um die Wiederherstellungskonsole zu beenden.

Ergänzung: So startet Windows XP:

Zunächst wird die POST (Power On Self Test) Routine ausgeführt, die Größe des vorhandenen Speichers feststellt, der Prozessor analysiert und die notwendige Hardware gesucht. Danach wird ein ähnlicher Test von allen im Rechner vorhandenen Karten durchgeführt, die ein eigenes BIOS besitzen. Das BIOS versucht nun den Datenträger zu ermitteln von dem gestartet werden soll und lädt aus dem ersten Sektor den MBR.

Der Master Boot Rekord (MBR) aktiviert den NT Loader „ntldr“, der das System in den 32-Bit Modus schaltet und die Datei „boot.ini“ liest. Ggfs. spielt noch eine Datei „ntbootdd.sys“ eine Rolle; sie enthält die zum Festplattenzugriff erforderlichen Treiber

Mit den aus der „boot.ini“ enthaltenen Werten wird das Bootmenü erstellt mit dem nicht nur Windows in verschiedenen Start-Ausführungen und mehrere gleiche oder unterschiedliche Windows Versionen gestartet werden können. Als Standard-Einstellung wird Windows XP ausgewählt und das Programm „ntdetect.com“ geladen, welches die Hardware-Konfiguration an „ntldr“ übermittelt.

Ntldr lädt nun die „ntoskrnl.exe“ den Windows Kernel und die „hall.dll“ sowie danach die in der Registry unter „HKKEY_LOCAL_MACHINE/SYSTEM/Current Control Set“ gespeicherten Treiber mit dem Startwert 0.

Die Steuerung wird nun an die „ntoskrnl.exe“ übergeben. Der Betriebsystem Kernel wird initialisiert und die bereits geladenen Treiber werden initialisiert und die Treiber mit dem Startwert 2 geladen. Die Steuerung übernimmt nun die „smss.exe“, die die Windows-Dienste mit dem Startwert 2 (2: automatisch, 3: manuell, 4: deaktiviert) lädt. Nun werden die Sub-Systeme gestartet und die Anmeldung des Anwenders durchgeführt.

Win7 startet nicht mehr: Einsatz Reparaturdatenträger

Läuft Windows 7 nicht mehr hoch, hilft in vielen Fällen die kostenlose Notfall-CD: Microsoft Reparaturdatenträger für Windows 7. Die Notfall-CD läßt sich auf einem Windows 7 System einfach erstellen: Start/Systemsteuerung, System und Sicherheit, Sichern und Wiederherstellen, „Systemreparaturdatenträger erstellen“. Der erstellte Datenträger eignet sich für alle Windows Editions der gleichen Version (32-Bit, 64-Bit).

Eine Windows PE 3.0 Umgebung ist standardmäßig auf einem Windows-System im versteckten Ordner „c:\recovery“ installiert. Einfache Bootprobleme (z.B. ein fehlerhaftes oder fehlendes Bootmenü) löst der Win7-Bootmanager selbstständig über die integrierte PE 3.0 Umgebung. Ggfs. benötigt der Assistent mehrere Anläufe zur Reparatur. Bringt der interne Reparaturmechanismus keinen Erfolg, sollten Sie zum Reparaturdatenträger greifen, den Sie sinnvollerweise zuvor erstellt haben. Es ist auch möglich den Reparaturdatenträger auf jedem bel. anderen Windows-7-System zu erstellen.

Die Wiederherstellungskonsole bzw. die Systemreparaturfunktion der Windows PE 3.0 Umgebung beinhaltet fünf Systemwiederherstellungsoptionen:

  • Systemstartreparatur (repariert den Windows Bootloader)
  • Systemwiederherstellung (setzt auf Wiederherstellungspunkt auf)
  • Systemabbild-Wiederherstellung (setzt auf zuvor erstelltes vollständiges Systemabbild auf)
  • Windows-Speicherdiagnose (validiert den Arbeitsspeicher)
  • Eingabeaufforderung (kann weitere Anwendungen auf cmd-Ebene starten)

Wiederherstellungspunkte werden automatisch täglich erstellt sowie unmittelbar vor wesentlichen Systemereignissen, wie z. B. der Installation eines Programms oder eines Gerätetreibers. Wiederherstellungspunkte können auch manuell erstellt werden.

Zum Speichern der Wiederherstellungspunkte werden auf jeder Festplatte, für die der Computerschutz aktiviert ist, mindestens 300 MB freier Speicherplatz benötigt. Für die Systemwiederherstellung werden u. U. bis zu 15 Prozent des Speicherplatzes auf jedem Datenträger verwendet. Wird der zur Verfügung stehende Speicherplatz mit Wiederherstellungspunkten gefüllt, löscht die Systemwiederherstellung ältere Wiederherstellungspunkte, um Platz für neue Wiederherstellungspunkte zu schaffen. Die Systemwiederherstellung kann nicht auf Festplatten ausgeführt werden, die kleiner als 1 GB sind.

Systemabbilder können Sie manuell auf eine interne oder externe Festplatte bzw. auf mehrere DVDs erstellen. In den Windows-7-Versionen Professional und Ultimate können Sie Systemabbilder auch auf einer Netzwerk-Freigabe legen. Der Vorgang kann je nach Größe bis zu mehreren Stunden dauern; ein normales Arbeiten ist weiterhin möglich. Zum Abschluss fordert Sie Windows 7 auf, einen Systemreparaturdatenträger anzulegen. Bei der Wiederherstellung eines Systemabbildes werden alle vorhandenen Dateien durch diejenigen der Sicherung überschrieben.

Über die Eingabeaufforderung können weitere portable Anwendungen (Stickware) gestartet werden, wie z.B. Dateimanager oder Sicherungstools. Möglich ist auch ein Offline-Zugang zur produktiven Registry ihres Systems. Geben Sie nach der Eingabeaufforderung „regedit“ ein. Um auf die produktive Registry zugreifen zu können, markieren Sie den Schlüssel HKLM oder HU und wählen unter „Datei“ den Eintrag „Struktur laden“ aus. Geben Sie den Ordner zur produktiven Registry (z.B. <Laufwerk>:\windows\system32\config) und einen Unterschlüsselname (z.B. „Prod“) ein. Unter HKLM wird nun der Unterschlüssel „Prod“ eingehängt. Mit „Struktur entfernen“ können Sie den Eintrag nach einer Änderung wieder aushängen. In Win PE 3.0 stehen die PE 1.x-XP-Befehle „enable“, „disable“ oder „listsvc“ nicht mehr zur Verfügung.

Der Windows Reparaturdatenträger läßt sich relativ einfach in zwei Schritten auf einem USB-Stick ablegen. Verbinden Sie zunächst einen leeren USB-Stick (256 MB Stick reicht aus) mit ihrem Rechner, öffnen eine Eingabeaufforderung mit Adminrechten und geben „diskpart“ ein. Mit „list disk“ werden die vorhandenen Laufwerke angezeigt. Mit „select disk <NR>“ müssen Sie das USB-Laufwerk auswählen. Achtung: Auf gar keinen Fall die Festplatte ihres Rechners selektieren. Mit dem Befehl „detail disk“ können Sie ihre Auswahl absichern bzw. nochmals prüfen. Nur wenn Sie sicher sind das USB-Laufwerk selektiert zu haben, können Sie „clean“ eingeben. Danach legen Sie mit „create partition primary“ eine primäre Partition an, die Sie mit Eingabe von „active“ zur aktiven Bootpartition machen. Zur Formatierung der Partition geben Sie „format fs=fat32 quick“ ein. Mit „assign“ bekommt das USB-Lauwerk einen Laufwerksbuchstaben zugewiesen. Im zweiten und letzten Schritt ist jetzt einfach der komplette Inhalt des Reparaturdatenträgers auf den vorbereiteten USB-Stick zu kopieren. Fertig ist der bootfähige USB-Stick mit Reparaturfunktion.